Die Zeitungen sind voll mit Anzeigen, in denen Banken und Bauparkassen mit vermeintlich günstigen Darlehenszinsen werben. Diesen Darlehen werden dann häufig als “Aktionskredit” / “Moderniserungsdarlehen” usw. bezeichnet.
Sind diese Darlehen tatsächlich so günstig wie es in der Werbung steht?
Um es vorweg zu nehmen: Nein! Ganz im Gegenteil: fast alle diese Darlehen sind unter dem Strich wesentlich teurer als ein ganz normales Bankdarlehen.
Wo ist der Haken?
Diese Angebote sind (fast) immer gleich konstruiert. Wer Geld braucht, bekommt von der Bank oder Bausparkasse ein sog. Vorausdarlehen, für das er lediglich Zinsen aber keine direkte Tilgung zahlt. Parallel dazu schließt er einen Bausparvertrag ab, in den er monatlich so viel einzahlt, dass der Bausparvertrag nach ca. 2-10 Jahren zugeteilt werden kann. Nach der Zuteilung des Bausparvertrages wird das erste Darlehen zum Teil mit dem Bausparguthaben und zum Teil mit dem Bauspardarlehen abgelöst. Danach sind dann die Zins- und Tilgungsraten für das Bauspardarlehen zu zahlen (meistens über ca. 10 Jahre).
Der Trick der Bausparkassen liegt darin, dass es sich bei diesem Darlehen um zwei aufeinander folgende Kredite handelt. Die Banken geben daher fast immer nur den Effektivzins für das erste Vorausdarlehen und den Effektivzins für das Bauspardarlehen getrennt an.
Berechnet man den Effektivzins so als wäre es ein Darlehen (Kombinationszins), liegt dieser “wahre Effektivzins zum Teil über 7,50% pro Jahr. Was ist daran noch günstig?
Bei diesem Kombinationszins wird zum Beispiel berücksichtigt, dass man für das Vorausdarlehen z.B. 4,44% nom. pro Jahr zahlt (siehe Angebot einer Hamburger Privatkundenbank aus dem Dezember 2004), aber das eingezahlte Bausparguthaben nur mit 1,5% verzinst wird. Außerdem ist bei Abschluss des Bausparvertrages eine Abschlussgebühr von 1% fällig. Diese Abschlussgebühr muss aber, anders als eine Bankbearbeitungsgebühr, nicht in den Effektivzins “gem. PAngV” (Preisangabenverordnung) eingerechnet werden.
Bei dem Darlehensangebot der Bank ergibt sich z.B. diese Rechnung für den angebotenen “Modernisierungskredit” (ohne Gewähr):
(Quelle: FINANZtest; Ausgabe Januar 2005)
Die Alternative zu dieser Finanzierung wäre ein sog. Schnelltilgerdarlehen mit einem Effektivzins von seinerzeit unter 4,30% p.a. gewesen (Stand 15.12.2004).
Die Stiftung Warentest hat in ihrer Ausgabe Januar 2005 eine Reihe dieser Bausparfinanzierungen untersucht. Das Ergebnis: der tatsächliche Effektivzins lag bei fast allen Angeboten zwischen 20% bis 100% über den ausgewiesenen Zinssätzen.
Der einzige Anbieter, der in dieser Untersuchung mal wieder gut abgeschnitten hat, weil die Konditionen wirklich gut sind und auch der wahre Effektivzins angegeben wurde, ist die Quelle Bausparkasse. Damit ist unser Produktpartner für sog. “Konstantdarlehen” mal wieder Klassenbester.
Und noch ein Hinweis: einige ganz “schlaue” Bankberater suggerieren ihren Kunden immer wieder, dass derartige Darlehenskombinationen wegen der staatlichen Förderung besonders günstig sind. Diese Förderung bekommen Sie aber unabhängig von dem Kredit.
(c) Olaf Varlemann -Baufinanzierungsberatung - Fasanenweg 38a - D-22964 Steinburg
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